Michael Gielen

österr. Dirigent und Komponist; Chefdirigent der Kgl. Oper Stockholm 1960-1965; Chefdirigent der Niederländischen Oper 1973-1975; Generalmusikdirektor und Operndirektor an den Städt. Bühnen Frankfurt/M. 1977-1987; Chefdirigent des SWR-Sinfonieorchesters 1986-1999; Gastdirigent u. a. in Berlin, Salzburg, Stuttgart

* 20. Juli 1927 Dresden (Deutschland)

† 8. März 2019 Innerschwand am Mondsee

Herkunft

Michael Andreas Gielen wurde 1927 als Sohn des Regisseurs und späteren Burgtheaterdirektors Josef Gielen (1890-1968) in Dresden geboren. G.s aus Polen stammende Mutter Rose, Schauspielerin von Beruf, war die Schwester des Pianisten, Komponisten und Schönberg-Schülers Eduard Steuermann. Da sie Jüdin war, emigrierte die Familie 1939/1940 nach Buenos Aires, wo G.s Vater als Regisseur am Teatro Colón arbeitete. G. hatte eine zwei Jahre ältere Schwester, Carola Stella.

Ausbildung

Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte G. drei Semester lang Philosophie an der Universidad de Buenos Aires. Im Privatunterricht bei Erwin Leuchter und Rita Kurzmann-Leuchter (1942-1949, Buenos Aires) sowie bei Josef Polnauer (1950-1953, Wien) ließ er sich in Klavier, Musiktheorie und Komposition ausbilden; das Handwerk des Dirigierens, so erzählte er später, habe er nicht gelernt, er habe es sich autodidaktisch "abgeguckt". 1949 erregte der 22-jährige Pianist Aufsehen, als er das gesamte Klavierwerk von Arnold Schönberg öffentlich spielte. Damals entstanden auch eigene Kompositionen, die stark von der ...